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Die Spionageabwehr im Oberkommando der Wehrmacht


Hitler im besetzten Paris

Als Leiter Spionageabwehr bei der Polizei in Sachsen während der Weimarer Republik wird Walther Hultsch zu Beginn des Zweiten Weltkriegs zur Abwehr eingezogen. Die Abwehr war der militärische Geheimdienst im Zweiten Weltkrieg, im Oberkommando der Wehrmacht (OKW). Das OKW war direkt Hitler unterstellt.


In Dresden teilt Walther sich mit seinem Bekannten Prinz Ernst Heinrich von Sachsen ein Dienstzimmer. Ernst Heinrich war der jüngere Bruder von Kronprinz Georg, der im Ersten Weltkrieg Walthers Vorgesetzter war. Alle drei hatten zwischen den Kriegen mehrfach Kontakt. Ernst Heinrich ruderte Walther einmal auf dem Schlossteich in Moritzburg.

Nach Paris beordert, ist Walthers Dienstsitz das Grandhotel Lutetia. Hier ist ab 1940 die Zentrale der Abwehr in Frankreich. Von hier steuert Admiral Canaris den Geheimdienst.

Könnte man alle Gäste des vergangenen Jahrhunderts hier versammeln, dann stünden nicht nur Charles de Gaulle, Pablo Picasso und Heinrich Mann gemeinsam an der Bar,

dann träfen die Überlebenden deutscher Vernichtungslager in der Lobby auf Wehrmachts-offiziere, die von hier aus Frankreich ausspionierten, schrieb die Süddeutsche einmal.

Kapitän Meißner ist Walthers Vorgesetzter, beide verbringen auch privat viel Zeit zusammen. Als U-Boot-Kommandant im Ersten Weltkrieg, spielt Meißner bei der

Abwehr, als enger Vertrauter von Canaris, eine tragende Rolle. Nach diesem Krieg wird Meißner von Die Zeit als Top Spion bezeichnet.

Nicht weniger interessant ist die Personalie von Oberst Anstett. Mit ihm ist Walther Hultsch dienstlich in ganz Frankreich, Dänemark, Griechenland und Ostland unterwegs.

Der ausländische Geheimdienst dokumentierte im Handbook X-2 Danmark, dass Walther, getarnt als Transport Verbindungsoffizier, in Helsingör eingesetzt war. Diese Offiziere trugen

aber Uniformen des Generalstabs. In Dänemark war Walther Inspektor im Rüstungsstab. Im gleichen Dokument wird Walther als „very capable man“ bezeichnet. In Dänemark hatte er

Kontakt nach Schweden. Über diesen Kanal brachte Okamoto, Chef des japanischen Geheimdienstes, Geld in das neutrale Schweden. Die Hoffnung der Japaner war wohl, die diplomatischen Bande zu diesem Staat zu stärken. Im besetzten Athen ist Anstett dann Bürgermeister, zugleich aber auch Leiter der deutschen Geheimdienstzentrale dort.


Aus der Biografie Der Himmel über Sachsen - Weltkriege, Widerstand, Wiederaufbau

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