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Schicksal der Sophienkirche in Dresden nach 1945


Sophienkirche Dresden
Die Sophienkirche in Dresden vor 1940

1250 als Franziskanerkloster gegründet, fungierte sie ab 1737 als evangelische Hofkirche. Im Zweiten Weltkrieg ausgebrannt, war sie damit eine von 27 zerbombten Kirchen der Stadt. In den 1950ern wurde sie schließlich gesprengt. Eine Sicherung der Sophienkirchruine war aufgrund der finanziellen und materiellen Notlage der kirchlichen Denkmalpflege nach 1945 nicht möglich. Der erste Winter setzte dem Sandstein der Ruine weiter zu, sodass die Gewölbe und Pfeiler der Sophienkirche am 28. Februar 1946 zusammenstürzten. Nur drei Tage zuvor war die Bergung der Kunstwerke aus diesem Gotteshaus abgeschlossen gewesen. Im Juli 1948 wurden die Glocken aus den Trümmern der Kirche geborgen und an die Emmauskirche in Kaditz und die Kapelle Mickten übergeben.

Während die Kirche bis 1949 noch in die städtebauliche Planung einbezogen war, stand sie danach in Aufbauplänen zunehmend zur Disposition. Die Stadt schätzte den Wiederaufbau der Kirche zwar als möglich ein, kritisierte jedoch einen fehlenden Verwendungszweck. In Übereinstimmung mit Denkmalpfleger Prof. Hans Nadler stellte das Evangelisch-Lutherische Landeskirchenamt 1949 fest, dass der finanzielle Aufwand für den Wiederaufbau nicht dem geschichtlichen Wert der Kirche entspräche, da vom alten, ursprünglichen Bestand fast nichts mehr erhalten sei. Die Kirchenleitung beschloss daher auf ihrer Sitzung am 2. August 1949, die Ruine nicht zu erhalten. Die Särge der Wettiner wurden im August 1950 in den Freiberger Dom überführt und Skulpturen 1951 an das Dresdner Stadtmuseum übergeben. Am 11. August 1950 sprengte man den erhaltenen Südturmhelm der Sophienkirche, da man Kupferblech zum Decken der Dresdner Kreuzkirche benötigte.


Aus der Biografie "Der Himmel über Sachsen"


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